Freizeit am Lago di Levico

Ein kleiner See, ein Kurort mit heilenden Wasserquellen und Thermalbädern: Wer jetzt an Gruppenreisen mit Rollator oder an spirituelle Hippie-Veranstaltungen denkt, liegt komplett daneben. Denn auch wenn viele Besucher des Levicosees vor allem für die Thermen anreisen, hat das Valsugana-Tal um einiges mehr zu bieten als „nur“ die Kraft des Wassers. Zahllose Wanderwege unterschiedlichster Schwierigkeitsstufen durchziehen die Lagorai-Bergkette, hunderte Kilometer GPS-geführte Mountainbike-Touren versprechen rasante Downhill-Action und im Winter liegen gleich mehrere Skigebiete in der Region, deren Pisten mit Highspeed ins Tal führen. Oh, und wenn Du magst, kannst Du auch eine Kuh adoptieren. Aber dazu später mehr.

Überwacht, ausgezeichnet und vielfältig

Starten wir einfach mit dem See selbst: Zwei Badeanstalten und ein Strandbad bieten einen einfachen Zugang zum klaren See-Wasser, das bereits mehrfach für seine hohe Qualität ausgezeichnet wurde. An den überwachten Badestellen können Eltern ihre Kinder bedenkenlos ins Wasser lassen. Die kleineren Ragazzi plantschen im flachen Uferbereich, die größeren trauen sich vielleicht schon den Sprung von einer schwimmenden Plattform mit Sprungbretten bis zu drei Metern.

Auch zwei Bootsverleihe warten am Ufer des Levicosees. Hier kannst Du Dir nicht nur Tretboote, sondern auch Kanus ausleihen, um den See vom Wasser aus zu erkunden. Übrigens: Auch Stand Up Paddling wird am Levicosee großgeschrieben und bietet sich wegen des ruhigen Wassers und des angenehm flachen Uferbereichs auch für Anfänger an. Und das beste: Durch seine geringe Größe und die vielen Sonnentage in Italien heizt der Levicosee schneller auf als andere Seen und gehört mit Wassertemperaturen zwischen 20° C und 28° C zu den wärmsten Seen der Region. Also kein Grund zur Sorge, wenn Du ungeplant baden gehst!

Aktivitäten rund um den See

Wer nach ein paar Tagen der Erholung am See oder in den Thermen wieder Lust auf ein bisschen Action hat, wird vom Valsugana-Tal nicht enttäuscht sein. Gemächlich geht es los mit einer Wanderung entlang des 8,5-Kilometer langen „Fischerwegs“ (Strada dei pescatori) rund um den Levicosee, die immer wieder schöne Ausblicke auf den See und auf die umgebende Bergwelt eröffnet. Zu langweilig? Dann unternimm eine Trekking-Tour eben diese Bergwelt: Die Lagorai-Bergkette bietet Wander- und Trekkingtouren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen – und belohnt dich mit einzigartigen Ausblicken über das Tal von den Berggipfeln aus. Besonders beliebt ist auch der Panarotta Berg, mit seinen rund 2.000 Metern Höhe, den Du direkt vom See aus erwandern kannst.

Oder bist Du lieber mit dem Fahrrad oder Mountainbike unterwegs? Keine Sorge, beides geht hier wunderbar: Ob mit dem Rennrad entlang asphaltierter Autostraßen Seite an Seite mit italienischen Radsport-Fans oder mit dem Mountainbike quer durch die Bergwelt entlang der GPS-erfassten Routen durch Berge und Wald, hier findest Du alles, was das Radfahrer-Herz höher schlagen lässt. Unschlagbar schön und vielfältig ist dabei der Valsugana Radweg, der 80 km Kultur, Geschichte und natürliche Landschaften, in einzigerartiger Lage zwischen den Regionen Trentino und Venetien bietet.

Höher schlagen die Herzen übrigens auch beim Paragliding, bei dem es ohnehin hoch hinaus geht. Gleich mehrere Anbieter bieten von mehreren Abflugstellen (Vetriolo mit 1.500 Meter und Panarotta auf etwa 2/3 der Berghöhe) begleitete Paragliding-Touren an, bei denen Du den Blick auf das Tal und die beiden Seen Levicosee und Caldonazzosee genießen kannst.

Neues Familienmitglied

Und die Sache mit den Kühen? Ja, das stimmt: Im Valsugana-Tal kannst Du eine Kuh adoptieren – aber leider (oder zum Glück) darfst Du sie nicht mit nach Hause nehmen. Für 65 Euro pro Saison übernimmst Du eine Patenschaft für eine der 150 Kühe, die hier friedlich an den Hängen Grasen und Dir beim Paragliding zusehen. Ein kleines Highlight für Kinder, die zwar nicht die Kuh, aber immerhin einen Identitätsausweis und einen Hufabdruck, sowie Milchprodukte im Wert von 50 Euro mit nach Hause nehmen dürfen.

Wintersport am Levicosee

Im Winter verlassen die Kühe dann die Hänge und machen den Ski- und Snowboardfahrern Platz: Die Skistationen Panarotta und Funivie Lagorai sind sowohl bei Anfängern als auch bei fortgeschrittenen Fahrern beliebt. Während die einen sich auf einer Trainingspiste für Anfänger oder den leichteren Pisten wohler fühlen, zieht es die anderen auf die Skipiste Rigolor, einer schwierigen Piste mit einem Höhenunterschied von 450 m. Nach dem Skifahren steht dann noch der Besuch eines Weihnachtsmarktes auf dem Programm – ganz schön viel Angebot in einer Region, die von München in nur vier Autostunden und vom Flughafen Mailand in nur zweien erreichbar ist!