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Ertrinkungsrisiko minimieren

Jeder könnte ertrinken, aber niemand sollte es

Foto: pexels.com

Drowning Prevention

Wir präsentieren Euch mit großer Leidenschaft die unterschiedlichsten Seen, spannende Erlebnisse am Wasser und generell viele Vorzüge des kühlen Nasses. Jedoch birgt Wasser auch Gefahren und vorwiegend in den Sommermonaten ereignen sich zahlreiche Badeunfälle. Bedauerlicherweise sind viele tödlich. 2023 starben in Deutschland 378 Menschen bei einem Ertrinkungsunfall. Damit stieg die Anzahl um 23 Personen zum Jahr davor. Anlässlich des World Drowning Prevention Day am 25. Juli wollen wir mit unserem Partner Restube auf eben diese unterschätzten Risiken hinweisen.

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Ertrinken ist eine der häufigsten Todesursachen – besonders bei Kindern und Jugendlichen

Initiiert ist der World Drowning Prevention Day von den Vereinten Nationen und zielt darauf ab, das Bewusstsein für das Ertrinkungsrisiko zu schärfen und präventive Maßnahmen zu fördern. Regierungen und Gemeinschaften werden aufgerufen, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um Ertrinken zu verhindern. Das wären beispielsweise Bildung und Ausbau von Wasserkompetenz, Schwimmunterricht und die Verbesserung der Wassersicherheit sind unverzichtbar.

Weltweit ist Ertrinken eine der häufigsten Todesursachen – insbesondere Kinder und junge Erwachsene sind davon betroffen. Laut WHO verlieren jedes Jahr etwa 236.000 Menschen ihr Leben durch Ertrinken, in den letzten 10 Jahren waren das 2,5 Millionen Opfer. Ertrinken gehört zu den 10 häufigsten Todesursachen bei Menschen im Alter von 1-24 Jahren.

Abnehmende Wasserkompetenz

Es wird befürchtet, dass in Zukunft die steigende Anzahl an Nichtschwimmern in Deutschland ein gesellschaftliches Problem werden könnte. Laut einer Forsa-Umfrage hat sich der Anteil der Nichtschwimmer unter den Grundschülerinnen und Grundschülern in Deutschland binnen fünf Jahren verdoppelt. Ein Grund ist vor allem das fehlende Angebot an Schwimmkursen oder lange Wartezeiten dafür – auch bedingt durch die Corona-Pandemie, in der es gar keine Schwimmkurse gab. Aber auch die Schließung vieler öffentlicher Schwimmbäder ist eine Ursache dieses Problems. Zwischen 70 und 80 Bäder schließen pro Jahr in Deutschland. Initiativen wie „Rettet die Bäder“ der DLRG kämpfen dagegen an. Auch Restube engagiert sich mit der Water Experience Academy dafür, dass mehr Kinder und Jugendliche das Schwimmen lernen.

Was tue ich, um mein eigenes Ertrinkungsrisiko so gering wie möglich zu halten? Wie sieht Selbstschutz im Wasser aus?

Einige Sicherheitstipps für das Baden in Seen haben wir Dir bereits in unserem Ratgeber vorgestellt. Der Einsatzleiter der DLRG Konstanz Clemens Menge hat sein Wissen über die Gefahren der heimischen Gewässer geteilt und weitere Empfehlungen gegeben, wie man das Ertrinkungsrisiko eindämmen kann.

1. Kenne Deine Grenzen!
Gehe nur in Gewässer, wenn Du sicher schwimmen kannst und Dich gut fühlst. Überschätze Deine Fitness nicht. Schwimme nie mit vollem oder leerem Magen. Schwimmen unter Alkoholeinfluss – auch minimal – ist ein absolutes Tabu.

2. Informiere Dich über das Gewässer!
Informiere Dich über die Tiefe, Strömungen, besondere Gefahrenstellen oder Verbote. Springe nicht in unbekanntes Wasser! Hier besteht besondere Verletzungsgefahr, zum Beispiel durch Steine.

3. Gehe nicht alleine ins Wasser!
Am besten, Du badest an Stellen mit Badeaufsicht. Wir haben Dir eine Liste an Badestellen zusammengestellt, die von der DLRG beaufsichtigt werden. Ist das nicht möglich, gehe gemeinsam mit Freunden ins Wasser und achtet gegenseitig auf Euch.

4. Beachte das Wetter!
Habe ein wachsames Auge auf Wolken und Wind. Schlägt das Wetter plötzlich um, können sich die Bedingungen im Wasser schnell ändern. Bei Gewitter und starken Strömungen ist der Aufenthalt im und am Wasser lebensgefährlich. Besondere Vorsicht gilt beim Schwimmen im Meer: die Gezeiten können unvorhersehbare starke Strömungen verursachen.

5. Kenne die Flaggensignale!
Achte auf die Flaggensignale am Ufer: Die Gelbe Flagge heißt Gefahr, insbesondere für Kinder und Nichtschwimmer. Die Rote Flagge bedeutet Lebensgefahr – Badeverbot!

6. Gehe langsam ins Wasser!
Je kälter das Wasser ist, desto langsamer solltest Du hineingehen. Kühle zuerst Arme und Beine ab. Ein großer Temperaturunterschied kann Kreislaufprobleme und Krämpfe verursachen.

7. Benutze einen Auftriebskörper für zusätzliche Sicherheit!
Ein robuster Auftriebskörper kann eine kritische Situation schnell deeskalieren. Zum Beispiel Restube, ein extrem kleines System für viele Wasseraktivitäten, das sich mit einem Zug am Auslöser sofort aufbläst und Auftrieb bietet.

8. Selbstschutz vor Fremdschutz!
Siehst Du eine in Not geratene Person, prüfe, ob ein Rettungsschwimmer in der Nähe ist. Hilf selbst nur, wenn Du Dir sicher bist, dich selbst dabei nicht in Gefahr zu bringen. Schon ein Kind kann in Panik enorme Kräfte entwickeln und einen Erwachsenen in große Gefahr bringen. Zur Fremdrettung hat man am besten einen Auftriebskörper dabei, den man weiterreichen kann.

9. In Notsituationen Ruhe bewahren!
Wenn Du in Schwierigkeiten bist, keine Panik. Bleib bei jeglichem Auftrieb, der Dir zur Verfügung steht. Mache auf Dich aufmerksam und signalisiere, dass Du Hilfe brauchst.

Was kann ich tun, wenn eine andere Person zu ertrinken droht? Wie leiste ich am besten Fremdhilfe?

1. Gefahrensituation erkennen:
Fremdhilfe fängt beim Erkennen von gefährlichen Situationen an. Bleib in Reichweite von Kindern, wenn sie sich im Wasser oder in der Nähe von Wasser aufhalten. Eine Person in einer Notsituation kann nicht immer lautstark oder winken auf sich aufmerksam machen. Achte auf Anzeichen, dass jemand zu ertrinken scheint oder Panik bekommt.

2. Nützliche Hilfe einbringen:
Bitte jemanden, Hilfe zu rufen, während du vor Ort bleibst, um Hilfe zu leisten. Beobachte dabei, wo der Verunfallte im Wasser ist, oder bitte jemand anderes, ständig ein Auge auf den Ertrinkenden zu haben. Bleib dabei außerhalb des Wassers, um das Retter-Risiko zu reduzieren. Hilf dem Verunfallten bei der Selbstrettung, indem du ihm Anweisungen von außen gibst, um aus dem Wasser zu kommen. Versuche, die Person in Not aus dem Wasser zu ziehen, ohne selber ins Wasser zu gehen. Nur wenn absolut sicher, rette den Verunfallten mit verfügbarem Auftrieb. Es ist immer sicherer, dem Verunfallten etwas entgegen zu werfen, damit er sich Auftrieb verschaffen kann.

3. Die Rettung an Land nachversorgen:
Wenn beim Verunfallten keine Atmung vorhanden ist, starte sofort Wiederbelebungsmaßnahmen. Erwäge die Verwendung von Sauerstoff und einem automatisierten externen Defibrillator (AED) so schnell wie möglich, wenn verfügbar. Wenn Atmung vorliegt, bleib beim Verunfallten, bis Hilfe eintrifft. Der Verunfallte sollte anschließend medizinisch beim Sanitäter, dem Arzt oder Krankenhaus untersucht werden.

 

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