Downhill Headmotiv

Downhill

Foto: lambda's (CC BY-SA 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)

Downhill: Speed, Spaß und steile Strecken

Unter den Fahrradreifen wirbelt Staub auf, links und rechts rasen Bäume vorbei, die steile Fahrt den Berg hinunter wird immer schneller und schneller. Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h sind keine Seltenheit beim Downhill – der Rekord liegt bei unglaublichen 165 Stundenkilometern. Klingt nach Extremsport? Ist es auch! Hollandräder sind hier fehl am Platz – wer Action mag, wird Downhill lieben.

Fun- und Trendsport - Downhill

Ab nach oben!

Aber erst einmal geht es ganz gemächlich los. Mit einem Sessellift werden Bike und Biker auf den Berg gebracht und können dabei gutes Wetter und schöne Aussicht genießen. Zum Beispiel im Harzer Racepark Schulenberg direkt an der Okertalsperre. Die Mehrzahl der deutschen Downhill-Bikeparks liegt im Süden – kein Wunder, schließlich braucht der echte Adrenalinjunkie Berge mit jeder Menge Höhenmeter, damit bei der Abfahrt Fun-Faktor und Nervenkitzel nicht zu kurz kommen. Doch immer mehr Berggebiete haben den Trend zu rasanten Downhill-Abfahrten erkannt und rüsten ihre Sessellifte nach, um die Speed-Biker rauf auf den Berg zu bringen – die gleich natürlich gleich wieder runter rasen.

Hühner auf der Downhill-Strecke

Fitness, Kraft und Körperkontrolle gehören zur Grundausstattung eines jeden Downhill-Draufgängers. Bis zu 20 Minuten zischen die Biker mit Affenzahn über Obstacles, Gaps und Drops – wessen Puls da nicht in die Höhe schießt, der kann sich auch gleich für den NASA-Eignungstest anmelden. Üblicherweise sind die Strecken natürlich deutlich kürzer und bieten auch Alternativ-Wege für Anfänger, die zum ersten Mal auf dem Downhill-Bike sitzen – mit Actionsportler-Humor „Chickenways“ genannt. Wenn es um die richtige Schutzkleidung geht, hört selbst für Downhill-Profis der Spaß auf: Auch wer mit Tempo 70+ Action am Abhang sucht, ist nicht so verrückt, auf Helm und Protektoren zu verzichten. Integralhelm, Schutzbrille, Oberkörperpanzer sowie Knie- und Schienbeinschoner sind bei fast allen Rennen und in den meisten Bikeparks Pflicht.

Das passende Bike

Denn auch wenn Downhill mehr nach Bruce Willis‘ Alternative zum Golfclub klingt als nach einer allgemeinverträglichen Freizeitbeschäftigung, ist die Sportart recht anfängerfreundlich. Zumindest wenn man starke Nerven, Konstitution und Bock auf Speed im Gepäck hat. Der Einstieg klappt nicht zuletzt wegen der speziellen Downhill-Bikes, die extra für die Anforderungen einer Adventure-Abfahrt mit hunderten Metern Höhenunterschied entwickelt worden sind. Sie verzeihen Fahrfehler besser als normale Mountainbikes und bieten auch mehr Sicherheit. An erster Stelle steht Stabilität, denn Materialverschleiß ist eine ernsthafte Gefahr beim Downhillen. Doch auch an die Bremsen und die Federung werden höhere Ansprüche gestellt als beim Standard-Mountainbike. Federungen vorne und hinten sowie vollhydraulische Scheibenbremsen sind Pflicht, damit die kurvenreichen Strecken über den Waldboden voller Wurzeln und Unebenheiten bewältigt werden können.

Tageskarten ab zehn Euro

Mit einem geeigneten Bike und der passenden Schutzkleidung steht dem Geschwindigkeitsrausch auf der nächstgelegenen Downhill-Strecke nichts mehr im Wege. Der Kostenpunkt für eine Tageskarte auf deutschen Strecken liegt normalerweise zwischen zehn und 20 Euro pro Person – Action- und Fun-Faktor machen die kleine Investition aber mehr als wett. Also rauf auf den Berg! Oder sind hier nur Chickens?

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