Pantanal - Brasilien, Bolivien, Paraguay
Das Pantanal ist mit 140.000 Quadratkilometern das größte Feuchtgebiet der Welt. Zum Vergleich: Griechenland ist 132.000 Quadratkilometer groß. Während der Regenzeit überschwemmen der Paraguay-Fluss und seine Nebenflüsse riesige Gebiete. Außerhalb der Regenzeit verwandeln sich große Teile der Wasserlandschaft in hitzeflimmernde Savannen. Nur an den unzähligen Seen und an den Flüssen ist die Vegetation das ganze Jahr über grün.
Insgesamt ist die Vielfalt der Großtiere mit der in Afrika vergleichbar. Zu diesen Arten gehören Brillenkaiman, Gelbe Anakonda, Flachlandtapir, Jaguar, Nandu, Cocoi-Reiher, der Storch Jabiru sowie riesige Scharen von Wat- und Wasservögeln aus Nordamerika, die im Pantanal überwintern.
Die Region, die von vielen verschiedenen Stämmen bevölkert war, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von Luso-Brasilianern auf der Suche nach Gold und Sklaven erschlossen. Die Einwanderer lebten bis weit ins 20. Jahrhundert von extensiver Rinderhaltung, Fischfang und Jagd. Mit dem Aufbau einer Infrastruktur wurde europäisches sowie amerikanisches Wirtschaften eingeführt. Zuerst brannten oder rodeten die Farmer die Vegetation und dann bauten sie Soja und Zuckerrohr an.
Das sind bis heute die hauptsächlich verwendeten Pflanzen. Zur Steigerung der Erträge werden Dünger und Pestizide eingesetzt. Unsere Partnerorganisation Ecotrópica versucht, Landbewirtschafter von diesem zerstörerischen Irrweg abzubringen und Alternativen aufzuzeigen.
Weitere Bedrohungen gehen von der Gewinnung von Gold und Diamanten aus, wobei ganze Landstriche verwüstet und vergiftet werden. Die illegale Jagd begehrter Tiere ist ebenfalls ein Problem. Zum Glück ist aufgrund internationaler Überwachung der Druck auf die Pelzträger Ozelot und Jaguar zurückgegangen, ebenso auf Brillenkaimane, deren Haut zu Handtaschen verarbeitet wurde und auf Hyazinth-Aras, die aufgrund ihrer wunderschönen blauen Färbung bei Volgelliebhabern sehr beliebt waren.
Weitere Infos über das Pantanal