Wann spricht man eigentlich von einem See?
Seen gehören im Gegensatz zu Bächen oder Flüssen zu den Stillgewässern. Stillgewässer sind ganz allgemein wassergefüllte Bodenvertiefungen im Festland. Ihr Wasserkörper fließt nicht, sondern steht - wie der Name schon sagt. Nach ihrer Größe, Tiefe, Wasserführung, sowie Licht- und Temperaturverhältnisse kann man stehende Gewässer in Seen, Weiher, Teiche oder temporäre Kleingewässer einteilen.
Still- und Fließgewässer lassen sich nicht immer scharf voneinander abgrenzen. So kann der Unterlauf großer Strömen vom Charakter mehr einem See als einem Bach gleichen. Flüsse können in ihrem Verlauf in seenartige Ausweitungen übergehen wie z. B. die Spree oder Havel (Müggelsee, Wannsee). Streng genommen sollte die theoretische Aufenthaltsdauer des Wasser mindestens drei Tage betragen.
Kleinstgewässer (Pfützen, Lachen) und Tümpel sind temporäre Wasseransammlungen mit stark schwankenden Wasserständen. Dagegen sind Weiher und Teiche sehr flache Gewässer, die dauerhaft Wasser führen. Ihr Wasserkörper ist gleichmäßig durchmischt. Der Versuch einen Weiher von einem See abzugrenzen, ist nicht immer einfach. Legt man die Lichtverhältnisse als Kriterium zugrunde, spricht man dann von einem Weiher, wenn das Sonnenlicht bis zum Gewässergrund reicht, so dass sich dort überall Wasserpflanzen ansiedeln können. Sehr große und flache Stillgewässer wie der Neusiedler See oder der Plattensee wären nach dieser Definition eigentlich Weiher. Aufgrund ihrer großen flächenhaften Ausdehnung werden sie jedoch als "Flachseen" bezeichnet. Seen sind tiefe stehende Gewässer, deren Wasserkörper so groß ist, dass sich Zonen mit sehr unterschiedlichen Temperatur-, Licht- und Nährstoffverhältnissen ausbilden können.
Stillgewässer sind wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, aber sie sind vergängliche Biotope, die mit der Zeit altern und allmählich verlanden. Durch Ablagerung von anorganischem und organischem Material erhöht sich der Gewässerboden. Das führt zu einer charakteristischen Vegetationsabfolge vom Wasser zum Land. Dies gilt für kleine Weiher genauso wie für große Seen. Im Laufe der Erdgeschichte haben sich vielfach dort wo in der Vergangenheit große Seengebiete lagen. fruchtbare Ebenen entwickelt.
Wasserhaushalt
Seen haben keine direkte Verbindung zum Meer. Ihr Wasserkörper unterliegt der Verdunstung und wird durch Niederschläge gespeist. Das Stillgewässer kann mit dem Grundwasser verbunden sein sowie durch oberirdische Zuflüsse gespeist bzw. entwässert werden. Seen können von einem Fluss durchflossen werden, wobei die theoretische Aufenthaltszeit des Wassers mindestens 3 Tage dauern sollte. Der Wasserhaushalt eines Sees ist abhängig von den klimatischen Bedingungen in seinem Einzugsgebiet. Die meisten Seen enthalten Süßwasser. In besonderen geographischen und klimatologischen Lagen (ariden Gebieten) können sich auch Salzseen bilden.